Wer Arbeiten in der Höhe verrichten möchte, benötigt eine Unterweisung in die Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA). Die Anwender von PSA gegen Absturz arbeiten in ihrem Hauptberuf und nutzen die PSA gegen Absturz nur als Sicherheit, damit sie nicht abstürzen und sich damit nicht verletzen können. Genau aus diesem Grund fordert die deutsche, gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) eine Unterweisung in die Sachgerechte Nutzung der PSA gegen Absturz für jeden Höhenarbeiter, um schwere oder sogar tödliche Unfälle zu vermeiden.
Jeder der in der Höhe Arbeiten zu verrichten hat, ist besonderen Gefahren ausgesetzt. Sämtliche Tätigkeiten in der Höhe bedürfen einer genauen Planung und Abstimmung, sei es vom technischen oder logistischen Aufwand her oder auch vom Wetter. Beim Arbeiten in der Höhe besteht die größte Gefahr durch Absturz. Bei einem Absturz sind neben schwersten Verletzungen nicht selten auch tödliche Verläufe zu erwarten. Daher schreiben verschiedene Regelwerke ein Schulen der betroffenen Anwender von PSA gegen Absturz vor. Die Regelwerke sind:
- Das Arbeitsschutzgesetz § 12
- DGUV Regel 112.198: Einsatz von persönlicher Schutzausrüstung gegen Absturz
- DGUV Regel 112.199: Benutzung von persönlichen Schutzausrüstungen zum Retten aus Höhen und Tiefen
Mit der entsprechenden Unterweisung vor der ersten Aufnahme der Tätigkeit wird sichergestellt, dass die Mitarbeiter alle wichtigen Gefahren kennen und diese entsprechend einschätzen können. Im Anschluss wird diese Unterweisung jedes Jahr wiederholt, damit ist zum einen die Qualifikation der Fachkräfte sichergestellt und zum anderen wird der Wissensstand im Fachbereich mit stets den neuesten Erkenntnissen und Neuerungen in der Technik aktuell gehalten. Gerade im Zeitalter der Stetigen Produktneuerungen sind regelmäßige Updates im Bereich von neuen Produkten und Möglichkeiten unerlässlich.
Nicht zuletzt steht auch im Rahmen der Unterweisungen den Mitarbeitern ein Austausch untereinander zur Verfügung. Hierin können Erfahrungen sowie auch Erlebnisse und Schwierigkeiten im Job erörtert werden. Damit wird ein fachkräfteübergreifender Dialog geführt, das Thema ist jedoch identisch: Arbeiten in der Höhe mit Blick auf die Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz.
Mit Absolvierung der theoretischen und praktischen Prüfung am Ende der Schulung, sind Sie befähigt, Arbeiten in der Höhe durchzuführen und können sofort starten. Der erfolgreiche Abschluss der PSAgA Schulung wird mit einem entsprechenden Zertifikat bescheinigt.
Dabei ist es wichtig zu wissen: in dieser Schulung werden Sie nur in der PSAgA unterwiesen. Etwaige, weitere notwendige Schulungen, die aus Ihrem Beruf resultieren z. B. Dachdecker, Elektriker usw. werden in diesem Rahmen nicht geschult und sind separat durchzuführen.
Neben dem eigentlichen Ziel, die Prüfungen zu bestehen, ist das Hauptziel der Unterweisung, die Anwender von PSA gegen Absturz auf ihren Job und vor allem auf die damit einhergehenden Gefahren genauestens zu sensibilisieren. Die Unterweisung bringt Ihnen als Anwender von PSA gegen Absturz wichtige Erkenntnisse in verschiedenen Bereichen und eine gewisse Sicherheit, wenn Sie sich in der Höhe befinden:
- Richtige Anschlag- und Sicherungspunkte
- Auswahl vom richtigen Sicherungsgeschirr
- Richtige Anwendung vom Sicherungsgeschirr
- Zubehör zum Sicherungsgeschirr, wie z. B. Falldämpfer
- Und vielem Mehr.
Anwender von PSA gegen Absturz kennen nicht jedes kleinste Detail und jede Möglichkeit, die auch beispielsweise Industriekletterer nutzen. Daher wird vermehrt in den Schulungen darauf geachtet, dass eine möglichst große Bandbreite an Sicherungsmitteln veranschaulicht und erklärt wird.
Die Unterweisung soll Ihnen die mit dem Arbeiten in der Höhe sowie in der Benutzung von PSAgA verbundenen Gefahren anschaulich aufzeigen. Daher erhalten Sie während der Unterweisung unbedingt notwendige und wertvolle Informationen für Ihre zukünftige Tätigkeit. Auf diese Ausbildungsinhalte können Sie sich auch noch im späteren Berufsleben beziehen und gezielte Fragestellungen für sich bei der Durchführung Ihrer Tätigkeit beantworten. Im Rahmen der jährlich zu wiederholenden Unterweisung werden die Themen für die Anwender von PSA gegen Absturz teilweise wiederholt, teilweise neue Erkenntnisse sowie auch Erfahrungen in der Gruppe geteilt. Damit können Sie anschließend aufgetretene Fragestellungen, Fehler aber auch Erfahrungen aus Ihrer täglichen Arbeit erörtern und gezielte Themen mit dem Ausbilder direkt vor Ort ansprechen und offene Fragen klären.
Ein weiteres Ziel der PSAgA Unterweisung ist das veranschaulichen einer fehlerfreien Tätigkeit. Denn bei Fehlern sind Personen- und oft auch Sachschäden vorprogrammiert. Damit dies nicht passiert, werden Gefahrenpunkte und häufig auftretende Fehler aufgezeigt. Ein häufiger Fehler ist die Auswahl eines falschen Sicherungspunktes, dieser kann z. B. gänzlich ungeeignet sein, weil er nicht ausreichend stabil ist oder der Sicherungspunkt am falschen Ort gewählt wurde. Hierbei ist es besonders wichtig, die Tätigkeit, die Gefahren sowie weitere Faktoren wie z. B. Wind und Wetter einzukalkulieren. Auch die Mitnahme von Material und Werkzeug ist ein wesentlicher Aspekt in der Auswahl von Anschlagmitteln und Sicherungspunkten. Genau diese Inhalte erlernen Sie im Rahmen der PSAgA Unterweisung und sind nach dem Abschluss ein gefragter Fachexperte in Ihrem Beruf. Höhenarbeiter sind ausgebildete Fachkräfte in mindestens einem Beruf und nutzen die PSAgA in der Regel als Sicherungsmittel und Werkzeug, um an ihre eigentliche Arbeit in der Höhe zu gelangen.
Die Unterweisung in die Persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz erfolgt in mehreren Teilen. In der Unterweisung werden praktische und theoretische Inhalte in Form einer Pflichtveranstaltung geschult. Beide Teile enden mit jeweils einer Prüfung. Nach erfolgreich bestandener Prüfung wird Ihnen im Anschluss ein Zertifikat ausgehändigt oder mit der Post zugestellt. Mit diesem Zertifikat sind Sie berechtigt, alle erforderlichen Tätigkeiten aus Sicht des Arbeitsschutzes für die Arbeit in der Höhe durchzuführen.
Damit Sie an der Schulung zum Anwender von PSA gegen Absturz teilnehmen können, sind nachfolgende Voraussetzungen unbedingt einzuhalten:
- Arbeitsmedizinische Untersuchung gemäß G41
- Alternativ eine Bestätigung vom Arbeitgeber, die die Eignung des Teilnehmers bestätigt, in der Höhe zu arbeiten.
- Ein Mindestalter ist nicht vorgegeben.
Die vollständige Unterweisung in der PSAgA wird in insgesamt zwei Teilen durchgeführt. Im ersten Teil der Ausbildung wird klassischer Weise die Theorie veranschaulicht. In der Theorie erlernen die zukünftigen Anwender von PSA gegen Absturz alle notwendigen theoretischen Inhalte, die ein sicheres Arbeiten in der Höhe erfordern. Darunter sind auch Inhalte zu Anschlagpunkten, Sicherungsmittel und vielem mehr enthalten. Im zweiten Teil der Ausbildung geht es in die Praxis, bzw. in die Höhe. Die praktische Ausbildung erfordert einiges den Teilnehmern ab: Sicherungsgeschirr, Anschlagpunkte, Sichtprüfungen, Notsituationen. In der praktischen Ausbildung wird besonders auf eine praxisorientierte Schulung geachtet. Das bedeutet, dass an reellen Situationen im Unternehmen z. B. auf Dächern, Gerüsten oder auch mit Arbeitsbühnen und Kranen geschult wird. Das gewährleistet gerade bei neuen Anwendern von PSA gegen Absturz einen guten Start in die neue Tätigkeit und im Umgang mit neuen Arbeitsmitteln. Gerade die PSA gegen Absturz ist nicht einfach zu überblicken und erfordert einiges an theoretischem wie auch praktischen Wissen zur richtigen Anwendung.
Nach erfolgreicher Erstunterweisung ist es notwendig, diese jedes Jahr mindestens einmalig zu wiederholen.
Die theoretische Ausbildung erfolgt bei Ihnen im Unternehmen in Form einer Inhouse Schulung. Der theoretische Einstieg in das Thema PSA gegen Absturz erfolgt grundsätzlich durch einen hierauf spezialisierten Ausbilder. Der Ausbilder vermittelt den Lehrgangsteilnehmern und zukünftigen Anwendern von PSA gegen Absturz alle grundlegenden Kenntnisse nach den jeweils aktuellsten und gültigen DGUV Vorgaben. Darüber hinaus gibt der Ausbilder noch nützliche Tipps und Tricks für die Praxis im täglichen Umgang mit der PSAgA. Hierbei liegt nicht nur der Fokus auf das Bestehen der Endprüfung, sondern auch auf die zukünftige Tätigkeit. Nach erfolgreichem Abschluss der Unterweisung sollen die zukünftigen Höhenarbeiter nicht nur mit einem Zertifikat, sondern mit vielem und gutem Fachwissen ausgestattet werden, damit sich in ihrem beruflichen Alltag keine Fehler einschleichen.
Folgende Inhalte werden geschult:
- Allgemeine Gefahren im Umgang mit PSAgA
- Grenzen des Verfahrens und Fehlanwendungen
- Sicherungsmaßnahmen
- Anschlagmöglichkeiten
- Gesetzliche Bestimmungen bei Arbeiten in der Höhe
- Verschiedene Arten von PSAgA
- Bestimmungsgemäße Benutzung von PSAgA und Sicherungsmitteln
- Die Sichtprüfung vor Benutzung der PSAgA, auch bei Verwendung von personenbezogener PSAgA
- Sturzphysik
- Rettungsmöglichkeiten aus der Höhe
- Erste Hilfe und Notfallmaßnahmen
- Lagerung, Wartung und Pflege der Ausrüstung
Jedes dieser aufgeführten Themen hat ganz spezielle Eigenschaften und Besonderheiten für die spezifische Arbeit in der Höhe. Diese Anforderungen sind sonst mit keinen anderen Tätigkeiten vergleichbar. Gerade die Verbindung mit extremer Höhe sind ganz spezielle Faktoren bei der Arbeit zu beachten. Diese Faktoren können noch erheblich durch beispielsweise das Wetter verstärkt werden. Die Arbeit in der Höhe bedarf nicht selten mehrere Stunden am Stück und ist auch häufig unter erschwerten Bedingungen durchzuführen. Hierzu ist nicht nur jede Menge Erfahrung, sondern auch Vertrauen in sich selbst sowie ggf. in die Sicherungsperson erforderlich. Diese Erfahrungen können nur auf einer einschlägigen und fundierten Ausbildung, sowie auf Vertrauen in sich selbst, das Material und in die Arbeitskollegen beruhen.
Ebenso wie die theoretische Ausbildung erfolgt die praktische Unterweisung für die Anwender von PSA gegen Absturz in mehreren Teilen. Die praktische Ausbildung erfolgt, wenn möglich, in unterschiedlichen Höhen und auch in Unterschiedlichen Situationen, um den Umgang mit der PSA gegen Absturz zu erlernen und erste Erfahrungen zu sammeln. Die Entscheidung, worauf die praktische Ausbildung durchgeführt werden soll, hängt ganz von den Möglichkeiten im Unternehmen vor Ort ab. Denkbare Möglichkeiten für die Unterweisung sind beispielsweise:
- Ein Hochregalstapler
- Eine Hubarbeitsbühne
- Ein Container
- Ein Dach
- Sowie auch viele andere Möglichkeiten.
Wenn ein Unternehmen mehrere Möglichkeiten zur Auswahl hat, ist es durchaus denkbar und sogar üblich, dass die Unterweisung auch an mehreren Stellen und in mehreren Situationen erfolgt. Grundsätzlich gilt: umso mehr Situationen in der praktischen Unterweisung besprochen und geschult werden können, desto weniger werden die Mitarbeiter bei der täglichen Arbeit auf Fragen und Unsicherheiten stoßen. Das reduziert die Fehlerquellen und gibt den Mitarbeitern Sicherheit.
Die praktischen Ausbildungsinhalte für die Anwender von PSA gegen Absturz sind in vielen Situationen nahezu identisch, es kommt häufig nur auf einige wenige Details an. Allerdings sind genau diese Details nicht selten entscheidend, ob ein Unfall passiert oder nicht. Somit ist es wichtig, den Lehrgangsteilnehmern möglichst jeden kleinen Punkt aufzuzeigen und wenn möglich während der praktischen Unterweisung einzeln durchführen zu lassen. In der praktischen Unterweisung werden spezielle Vorkehrungen getroffen, die selbst bei Fehlern zu keinen nennenswerten Folgen führen.
In der praktischen Unterweisung wird auf folgende Themen verstärkt eingegangen:
- Nutzerkontrolle vor Anwendung
- Anpassen der Ausrüstung
- Absturzsicherung
- Halte- und Rückhaltesysteme
- Steigschutzsysteme
- Sicherung in Hubarbeitsbühnen
- Anwendung der gesamten Ausrüstung
- Selbstrettung und Notfallmaßnahmen in der Höhe
Alle Tätigkeiten werden einschlägig und nach der DGUV sowie der arbeitsschutzrechtlichen Empfehlungen geschult. Auf Spezialitäten in Ihrem Unternehmen kann selbstverständlich eingegangen werden. Die Unterweisung der Anwender von PSA gegen Absturz erfolgt mit vielen Übungen und ist speziell auf die Bedürfnisse in Ihrem Unternehmen zugeschnitten. Bei der Unterweisung wird neben der korrekten Auswahl von Sicherungs- und Anschlagpunkten auch auf die Prüfung und Wartung der PSA gegen Absturz geachtet.
Die tägliche Wartung und Prüfung der persönlichen Schutzausrüstung gegen Absturz ist lebensnotwendig für jeden Anwender von PSA gegen Absturz und sollte damit sehr sorgfältig und gewissenhaft durchgeführt werden. In der Unterweisung werden Tipps und Tricks veranschaulicht, wie die eigene oder auch fremde persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz auf Schäden hin sowie deren Funktion geprüft werden kann. Einige wenige Mittel benötigen eine Wartung, diese Wartung kann das Überprüfen von Rollen und Sicherheitseinrichtungen sowie das Ölen und Schieren von beweglichen Teilen erfordern. Allerdings empfiehlt es sich bei der Wartung ein hierauf spezialisiertes Unternehmen zu beauftragen. Dieses Unternehmen führt auch Reparaturen durch, wenn Schäden an der PSAgA erkannt werden. Wichtig ist, dass bei den kleinsten Abweichungen die PSAgA abgelegt wird und ein Ersatz angewendet wird. Der Ersatz ist natürlich vor dem Einsatz ebenfalls auf Schäden hin zu überprüfen.
Entdeckte Schäden sind zu dokumentieren und der Reparatur zuzuführen. Wichtig hierbei ist es ebenfalls noch die beschädigte PSAgA entsprechend zu kennzeichnen und zu sperren, damit nicht ein anderer Mitarbeiter diese versehentlich doch noch einsetzt.
Neben den eigenen Sicherheitsmaßnahmen werden auch Maßnahmen zur Rettung geschult. Im Falle, dass Sie tatsächlich einmal die PSA gegen Absturz benötigen sollten, weil Sie trotz jeglichen getroffenen Maßnahmen abgestürzt sind, sind gewisse Nothilfe und Rettungsaktionen wichtig. In dieser Situation hilft nur eines: Ruhe bewahren und sich auf die Ausbildungsinhalte berufen was zu tun ist. Die Rettung aus der Höhe wird nach einem hierfür speziellen Ablaufplan durchgeführt. Falls Sie sich selbst noch aus der Lage retten können, sollten Sie gewisse Punkte nicht vergessen:
1. Meldung an die zuständige Stelle im Unternehmen.
2. Ärztliche Konsultierung, damit Spätfolgen ausgeschlossen werden können.
3. Prüfung/ Wartung der PSA gegen Absturz durch Fachpersonal.
Nach erfolgreicher Teilnahme an der Unterweisung persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz, erhalten Sie entsprechendes Zertifikat, mit Hinweis darauf, dass Sie in die PSAgA gemäß DGUV R 112-198 unterwiesen wurden und dürfen sich somit als Anwender von PSA gegen Absturz nennen. Damit erhalten Sie sofort die Berechtigung mit der PSA gegen Absturz in der Höhe zu arbeiten. Von der Unterweisung in die PSAgA abgekoppelt sind etwaige andere Unterweisungen und Einweisungen die z. B. berufsbedingt oder im Umgang mit Maschinen, Fahrzeugen und Anlagen einhergehen. Jeder Anwender von PSA gegen Absturz hat die Unterweisung in die PSAgA mindestens im jährlichen Rhythmus zu wiederholen.
Die Unterweisung in die persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz und auch viele weitere Lehrgänge erhalten Sie im Ausbildungszentrum Stapler Schmidt. Wir bieten Ihnen kompetente Beratung und Service aus einer Hand. Im Ausbildungszentrum Stapler Schmidt erhalten Sie neben zahlreichen Bediener- und Erstschulungen auch diverse Ausbilderschulungen.
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