Es gibt viele verschiedene Arbeiten in der Höhe. Hiervon sind nicht wenige Handwerke betroffen, weshalb es immer wieder ein Thema ist. Das Arbeiten in der Höhe bedarf einer speziellen Ausbildung. Häufig sind Industriekletterer notwendig, um die erforderlichen Arbeiten durchzuführen. Industriekletterer gibt es in drei verschiedenen Stufen:
1. Höhenarbeiter Grundkurs
2. Höhenarbeiter Aufbaukurs
3. Aufsichtsführender Höhenarbeiter
Gerade bei Arbeiten in der Höhe besteht immer wieder die Notwendigkeit, sich aus Maschinen, wie z. B. Hubsteigern oder Fahrkörben an Kranhaken aber auch von Gebäuden abseilen zu müssen um die notwendigen Arbeiten durchführen zu können.
Das Abseilen ist mit ganz eigenen Spezialitäten und Gefahren verbunden. Damit fordert die deutsche gesetzliche Unfallversicherung eine entsprechende Einweisung in diese Besonderheiten. Eine Einweisung erfolgt häufig mit einer entsprechenden Aus- sowie Weiterbildung. Um Aus- und Weiterbildungen durchführen zu können und zu dürfen, werden geschulte und Ausbilder benötigt, die den meist unerfahrenen Menschen die Handhabung beim Abseilen veranschaulicht.
Ein Ausbilder für Abseilschulung wird benötigt, wenn im Unternehmen die eigenen Mitarbeiter selbst ausgebildet werden sollen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, dass Sie in einem Ausbildungszentrum tätig sind und damit andere Menschen das Abseilen beibringen wollen.
Damit Sie die Weiterbildung Ausbilder für Abseilschulung besuchen dürfen, sind nachfolgend einige Voraussetzungen und Nachweise aufgeführt die zwingend erfüllt sein müssen:
- Sie müssen mindestens das 18 Lebensjahr vollendet haben.
- Im Besitz eines gültigen G41 Nachweises sein.
- Außerdem sollten Sie den Grundkurs persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSAgA) absolviert haben.
- Alternativ können Sie auch bei entsprechend nachgewiesener Erfahrung den PSAgA Grundkurs während der Weiterbildung zum Ausbilder für PSAgA absolvieren.
Insofern Sie alle Punkte erfüllen, steht Ihnen der Weg frei, sich in den Weiterbildungskurs einzuschreiben. In der Weiterbildung Ausbilder Abseilschulung erhalten Sie alle notwendigen Techniken beigebracht, die sie benötigen, um erfolgreich und selbständig ausbilden zu können und zu dürfen.
Jemand, der als Ausbilder in einem speziellen Bereich tätig sein möchte, benötigt in dem auszubildenden Bereich spezielle Erfahrungen und sehr hohes, fachspezifisches Wissen in Theorie sowie auch in Praxis. Das fachspezifische Wissen bringen Sie in der Regel bereits mit, indem Sie die entsprechenden Befähigungen bereits besitzen oder entsprechende Berufserfahrung vorweisen können. Damit wird gewährleistet, dass Sie als Ausbilder Fachkenntnisse besitzen. Diese praktischen sowie auch theoretischen Inhalte erlernen Sie in den jeweiligen Bediener- bzw. Berechtigungskursen. Neben diesen Kursen brauchen Ausbilder auch einen sogenannten Fähigkeitsnachweis in der Erwachsenenbildung. Diesen Nachweis erlangen Sie im Weiterbildungskurs Ausbilder für Abseiltraining.
Neben der erfolgreich absolvierten Weiterbildung zum Ausbilder für Anwender der PSAgA ist es außerdem noch notwendig, aus dem Unternehmen eine schriftliche Beauftragung zu erhalten. Vor der Beauftragung kann es notwendig sein, noch weitere innerbetriebliche Schulungen bzw. Einweisungen zu besuchen. In der Beauftragung sind sämtliche Punkte aufgelistet, die für Ihren neuen Job relevant sind. Das können von betrieblichen Regelungen bis hin zu speziellen Verantwortungs- und Ausbildungstätigkeiten sein. Wenn die Beauftragung im Unternehmen erfolgt ist, dürfen Sie die Tätigkeit aufnehmen und mit der Ausbildung von Anwender der PSAgA beginnen.
Ausbildung Ernennung sind die Pflichtteile, die Sie benötigen um überhaupt ausbilden zu dürfen. Allerdings sollten Sie noch persönlich bereit sein, mit Menschen umzugehen und ihnen Inhalte aus Regelwerken mittels unterschiedlicher Techniken beibringen zu wollen. Viele Techniken und Verhaltensregeln können Menschen erlernen, allerdings Wissen sich selbst anzueignen und dieses Wissen in Form von Schulungen und Vorträgen anderen Menschen weiterzugeben, ist nicht jedermanns Sache.
In der Weiterbildung Ausbilder für Abseilschulung erhalten Sie alle notwendigen Techniken beigebracht, die sie benötigen, um erfolgreich und selbständig ausbilden zu können und zu dürfen. Da Sie bereits mit dem Arbeiten in der Höhe bestens vertraut sind und möglicher Weise die Schulung PSAgA absolviert haben, werden Ihnen einige Themen aus nachfolgend aufgeführten Gefahren bekannt vorkommen:
- an und auf Gebäuden, Fassaden und Dächern
- auf Krananlagen (Turmdrehkrane, Mobilkrane, Hallenkrane)
- auf Maschinen und hochgelegenen Anlageteilen
- in Hochregallagern
- auf Fahrzeugen (Bus, Tram, Bahn, Silowagen usw.)
- im Stahl-, Holz- und Elementbau
- auf Masten und Freileitungen
- auf Bäumen
- auf Leiterauf- und Leiterabstiegen, Gerüsten
- im Steilgelände
- in und an Silos, in Schächten, Kanalisationen usw.
Gerade beim Abseilen können potentielle Gefahren und Gefahrenquellen schnell missachtet werden. Ebenso die entstehenden Kräfte am angewendeten Material. Die Folgen können von leichten, über schwere Verletzungen bis hin zum Tod bei einem Absturz sein. Daher gilt es immer und vor jeder Aufnahme der Arbeit, eine Sichtkontrolle des Materials durchzuführen. Ihre zukünftige Arbeit besteht darin, Ihren Lehrgangsteilnehmern anschaulich die Prüfung ihrer Ausrüstung beizubringen. Wie Sie das machen, zeigen wir Ihnen im Rahmen einer dreitägigen Ausbilderschulung in Theorie und Praxis, worauf es beim Abseilen ankommt und wo Gefahren lauern.
Hier erlernen Sie alle notwendigen Techniken, wie Sie Lehrmaterial anschaulich und in verschiedenen Stilen präsentieren können. In der fachspezifischen Theorie werden sämtliche, relevanten Normenwerke besprochen und die wichtigsten Inhalte daraus anschaulich präsentiert. Zur Theorie gehört ebenfalls der Intensivkurs PSAgA.
Der erste Theorieteil widmet sich den beiden Grundpfeiler der Aus- und Weiterbildung:
- Methodik
- Didaktik
Im zweiten, fachspezifischen Teil, werden sämtliche Normenwerke besprochen und Inhalte diskutiert. Wichtige Ankerpunkte, worauf es ankommt, sowie die elementarsten Inhalte werden veranschaulicht. Neben den Regelwerken der deutschen gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) gibt es eine ganze Reihe weiterer Regelwerke wie die technischen Regeln für Betriebssicherheit (TRBS). Nachfolgend erhalten Sie eine Übersicht der Regelwerke:
- DGUV 112-198
- DGUV 112-119
- DGUV 201-054
- DGUV 201-056
- DGUV 204-011
- DGUV 212-870
- DGUV 312-001
- DGUV 312-906
- TRBS 2121
Ziel der Ausbildung ist es Sie in die entsprechenden Regelwerke einzuarbeiten und Ihnen das Bewusstsein zu schärfen, worauf es wirklich ankommt. Diese Regelwerke werden Sie später für Ihre eigenen Schulungen nutzen, um eine gute Ausbildung Ihrer Lehrgangsteilnehmer herzustellen.
Wichtig: Sie sind als Ausbilder für Abseilschulung dafür verantwortlich, dass die Lehrgangsteilnehmer nicht nur die Zeit absitzen, sondern mit einem echten Mehrwert aus der Schulung gehen und wissen worauf es sin der Praxis ankommt.
Die Praxis widmet sich hauptsächlich drei Themenbereichen:
1. Praktische Übungen zum Abseilen aus verschiedenen Höhen:
Für praktische Abseilübungen stehen nahezu beliebige Höhen von bis zu 30 Metern zur Verfügung. Diese können wahlweise am Kran im Freien oder auch in einer großen und umfangreichen Kletterhallte durchgeführt werden. Neben Überhängen und diversen weiteren Schwierigkeiten können hier nicht nur realistische, sondern auch extreme Situationen trainiert werden.
2. Materialkunde der eingesetzten Sicherungs- und Anschlagteile
Im Bereich der Materialkunde werden verschiedenste Materialien zur PSA besprochen. Dabei liegt nicht nur der Fokus auf die einzelnen Mittel, sondern auch deren einzelne Bestandteile wie Beschläge, Ösen, Haken, Seile, Netze und vieles mehr. Aufgrund der Vielzahl an Sicherungsgeräte und Sicherungsmittel, werden hier auch die entsprechende Auswahl von Anschlag- und Sicherungsmitteln durchgesprochen:
- Mitlaufende Auffanggeräte
- Verbindungsmittel
- Falldämpfer
- Haltegurte und Verbindungmittel für Haltegurte
- Höhensicherungsgeräte
- Auffanggurte
- Verbindungselemente
- Persönliche Absturzsysteme
- Anschlageinrichtungen
- Rettungshubgeräte und Rettungsmittel
- Rettungsgurte und Rettungsschlaufen
In der Materialkunde beschäftigen wir uns vor allem mit Sichtprüfungen der Ausrüstung und Erkennung von verschiedenen Schäden. Wichtigste Mittel sind hierbei Sorgfalt und ein geschultes Auge für mögliche Schäden.
Neben der Sichtprüfung ist es auch die Auswahl der jeweils richtigen Mittel wichtig. Denn nur wer
- die richtigen Mittel zum entsprechenden Zweck auswählt und
- die Mittel bestimmungsgemäß einsetzt
Kann darauf vertrauen, dass im Falle eines Absturzes, die ausgewählten Mittel den Sturz abfangen und es so zu keinen schwerwiegenden Verletzungen oder dem Tod kommen kann.
3. Einsatz von Rettungsgeräten und -techniken, sowie die Selbstrettung.
Wer Arbeitet macht Fehler, daher können Unfälle immer und jederzeit passieren. Aus diesem Grund wird auch in der Ausbilderschulung das Thema Rettung aus der Höhe angesprochen. In der Gruppe erlernen Sie die korrekte Vorgehensweise bei der Höhenrettung, sowie wie Sie sich selbst aus Gefahren retten können. Hierzu werden spezielle Rettungshubgeräte und andere Rettungsmittel wie Rettungsgurte und Rettungsschlaufen eingesetzt sowie deren Handhabung veranschaulicht. Das gezielte Üben mit diesen nicht alltäglich angewendeten Rettungsmitteln gibt Ihnen und auch anschließend Ihren Lehrgangsteilnehmern eine gewisse Sicherheit in der Anwendung, sollte es zu einem Unfall kommen.
Nach der erfolgreichen Absolvierung des Weiterbildungskurses Ausbilder für Abseilschulung erhalten Sie ein Zertifikat, dass deutschlandweit gültig ist. Die Gültigkeit im Ausland sollten Sie vor der Anmeldung zur Weiterbildung prüfen, die Erfahrung zeigt jedoch, dass eine ausländische Anerkennung häufig kein Problem ist, es kommt allerdings immer auf die entsprechenden, regionalen Gesetz- und Sicherheitsvorgaben im entsprechenden Berufszweig an.
Weitere Informationen zu allen aufgeführten Themen finden Sie im Internet.
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Düsseldorf, Berlin, Bremen, Dresden, Erfurt, Hamburg, Hannover, Kiel, Magdeburg, Mainz, München, Potsdam, Saarbrücken, Schwerin, Stuttgart, Wiesbaden