Es gibt diverse Berufe und Tätigkeiten, die in der Höhe zu erledigen sind. Oftmals geraten Leitern oder mobile Gerüste sehr schnell an ihre Grenzen, da sie entweder unhandlich, außerhalb des Einsatzbereiches oder das Gelände schlicht nicht geeignet ist. Des Weiteren ist der Auf- und Abstieg oft mit hohen Zeitverlusten verbunden und die Mitnahmemöglichkeit von Material und Werkzeug ist nur beschränkt möglich.
Hier kommt die Hubarbeitsbühne zum Einsatz. Mit einer entsprechenden Ausführung können Sie mit der richtigen Hubarbeitsbühne nicht nur in Hallen arbeiten, sondern sind auch auf der Straße, im Gelände oder auch auf der Schiene für nahezu allen Arbeiten perfekt ausgerüstet.
Haben Sie im Unternehmen bereits Hubarbeitsbühnen im Einsatz, die Sie noch nicht bedienen dürfen? Dann wird es aller höchste Zeit einen Hubarbeitsbühnenführerschein, oder auch Bedienernachweis genannt, zu erwerben. Hierzu müssen Sie eine entsprechende Ausbildung durchlaufen, denn die deutsche, gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) schreibt im DGUV Grundsatz 308-008 und in der DGUV Regel 100.500 die Hubarbeitsbühnenausbildung Pflicht vor. Das bedeutet, dass Sie ohne eine solche Ausbildung eine Hubarbeitsbühne nicht bedienen dürfen. Die Folge bei einer Missachtung dieser Vorschriften könnte z. B. ein erlöschen des Versicherungsschutzes bedeuten.
Nachfolgend zeigen wir Ihnen Themen rund um die Pflicht zur Hubarbeitsbühnenausbildung auf und erläutern zusätzlich Inhalte der Ausbildung sowie die Tätigkeitsbereiche.
Als Experte in einem Beruf benötigen Sie viel passendes Werkzeug sowie Material um eine qualitativ hochwertige Arbeit Ihren Kunden abliefern zu können. Dementsprechend sind Sie besonders bei Arbeiten in der Höhe auf Hilfsmittel angewiesen. Damit Sie sich einen Wettbewerbsvorteil erarbeiten können, können Hubarbeitsbühnen zum Einsatz kommen. Sie als Spezialist dürfen allerdings nicht einfach so eine Hubarbeitsbühne bedienen, sondern benötigen einen Hubarbeitsbühnenführerschein. Als Inhaber eines Hubarbeitsbühnenführerscheins sind Sie berechtigt, mit jeglichen Hubarbeitsbühnen zu hantieren. Dazu gehört das Aufstellen, Fahren und bedienen.
Als Handwerker mit einem Hubarbeitsbühnenführerschein nutzen Sie die Hubarbeitsbühne als Werkzeug, um Ihre Arbeiten in der Höhe sorgfältig, schnell und ohne Umwege zu erledigen. Dabei beachten Sie nicht nur den Aufstellungsort, sondern sichern auch das direkte Umfeld gegen herabfallende Gegenstände ab. Sie sind somit nicht nur als Handwerker tätig, sondern haben auch das Recht erlangt, eine selbstfahrende Arbeitsmaschine zu bedienen und sind einer von wenigen Fachspezialisten.
Grundsätzlich arbeiten Sie mit einer Hubarbeitsbühne nach DGUV Grundsatz 308-008 und in der DGUV Regel 100.500. Diese beantworten alle wichtigen Fragen im Umgang mit Hubarbeitsbühnen. Als Hubarbeitsbühnenführer haben Sie die mehrere Aufgaben gleichzeitig zu lösen:
Vor Beginn der Arbeit, müssen Sie sich davon überzeugen, dass die Hubarbeitsbühne zu den Gegebenheiten vor Ort und den Gewichten passt. Hier helfen Ihnen zwar einige Sicherheitsfunktionen wie die Erkennung eines Schiefstandes und eines zu hohen Gewichtes, allerdings sind Sie als Inhaber eines Hubarbeitsbühnenführerscheins verpflichtet diese Gegebenheiten möglichst vorher zu erkennen und die Maschine nicht an ihre Leistungsgrenzen kommen zu lassen.
Während der eigentlichen Arbeit ist das Bewegen des Steuerhebels die kleinste Arbeit. Zuvor liegt es in der Verantwortung des Hubarbeitsbühnenführers, für die Sicherheit seiner Hubarbeitsbühne z. B. Aufbau und Standfestigkeit sowie dessen korrekte Funktion von Sicherheitsvorrichtungen sicherzustellen. Neben zahlreichen Hilfsmitteln, sind auch Kenntnisse in Hebelwirkung sowie im Bereich von Wetter und Anschlagmittel wichtig.
Damit ist ein Hubarbeitsbühnenführer weitaus mehr als ein einfacher Begriff. Da die Hubarbeitsbühnenausbildung Pflicht besteht, dürfen Sie erst nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung Hubarbeitsbühnen Bedienen. Hierbei erlernen Sie nicht nur den Umgang mit unterschiedlichen Hubarbeitsbühnen, sondern auch die ganzen Thematiken Drumherum.
Doch Achtung! Nur weil Sie die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben, dürfen Sie nicht einfach so überall damit fahren. Beispielsweise benötigen Sie zum bewegen von Maschinen wie z. B. Hubarbeitsbühnen auf der Straße oder auf den Gleisen eine entsprechende Berechtigung. Informieren Sie sich hierzu bei den entsprechenden Institutionen wie z. B. beim zuständigen Landrats- oder Straßenverkehrsamt sowie ihrem Eisenbahnbetriebsleiter.
Um als Hubarbeitsbühnenführer tätig zu werden, benötigen Sie den sogenannten Hubarbeitsbühnenführerschein oder auch umgangssprachlich auch Bedienerschein genannt. Damit Sie diesen erhalten können, sind nachfolgende Voraussetzungen Pflicht:
Die vollständige Ausbildung umfasst insgesamt zwei Teile: die Theorie und die Praxis. Wobei die Theorie häufig online absolviert werden kann, ist die praktische Ausbildung entweder im Unternehmen vor Ort oder auf einem speziellen Schulungsgelände möglich.
Die Ausbildung zum Hubarbeitsbühnenführer erfolgt grundsätzlich durch einen hierauf spezialisierten Ausbilder von Hubarbeitsbühnenführern. Dieser Ausbilder vermittelt den Lehrgangsteilnehmern alle grundlegenden Kenntnisse nach DGUV Grundsatz 308-008 und in der DGUV Regel 100.500 und gibt nützliche Tipps und Tricks für die Praxis. Hierbei liegt nicht nur der Fokus auf das Bestehen der Endprüfungen, sondern auch auf die zukünftige Tätigkeit. Denn die Hubarbeitsbühnenführer sollen nicht nur mit einem Hubarbeitsbühnenführerschein, sondern mit vielem und gutem Fachwissen ausgestattet werden, damit sich im beruflichen Alltag keine Fehler einschleichen. Denn bei Arbeiten in der Höhe geht es auch nicht selten um Menschenleben und das ist unter allen Umständen zu vermeiden.
Die theoretische Ausbildung kann wahlweise online oder Inhouse erfolgen und gliedert sich in sechs Teile:
o DGUV Grundsatz 308-00
o DGUV Regel 100.500
o DIN EN 280 Fahrbare Hubarbeitsbühnen
o Arbeitsschutzgesetz
o Betriebssicherheitsverordnung
o Unfallverhütungsvorschriften
o Diverse BGI- und BGR- Regeln
o Maschinenrichtlinie
o Technische Besonderheiten
o Sonderaufbauten
o Hebelgesetze
o Umrechnung von Kräften
o Tragkraftdiagramm
o Lasten
o Wind, Wetter
o Koordination von Gewerken
o Fahren auf unterschiedlichen Böden
o Stützen
o Aufstellung auf unterschiedlichen Böden
o Geländegängigkeit
o Elektrische Gefahren
o Notlösung
o Persönliche Schutzausrüstung (PSA)
o Gurte und Schlösser
o Anschlagpunkte
o Isolation
o Elektrische Gefahren
o Unfälle
o Prüfungen
o Sondereinsätze
o Übernahme und Transport von Maschinen
Jeder dieser aufgeführten Bereiche hat seine speziellen Eigenheiten und auch Tücken, denn der Bereich von Hubarbeitsbühnen hat seine ganz speziellen Anforderungen, die mit keinem anderen Arbeitsgerät vergleichbar sind. Gerade die Verbindung mit extremer Höhe, mehreren Personen und häufig großer Last sind ganz spezielle Faktoren bei der Arbeit zu beachten. Auch weitere Faktoren, wie beispielsweise das Wetter sind in die Bedingungen einzubeziehen, besonders bei Wind und Regen steigt die Gefahr bei der Arbeit an.
Im Betrieb der Hubarbeitsbühnen veranschaulicht der dortige Ausbilder verschiedene Einsatzmöglichkeiten und Arbeitsweisen in Verbindung mit Hubarbeitsbühnen. Außerdem werden betriebliche Themen, wie Kontrollbücher, Sicherheitsprüfungen sowie die Beauftragung und die Koordination besprochen. Besonderheiten wie z. B. das Melden von Mängeln und die täglichen Prüfungen werden einzeln durchgegangen und anschaulich erklärt. Auch das Mitwirken von mehreren Hubarbeitsbühnen ist ein spezielles Themengebiet, mit den Sie der Ausbilder auf Ihren künftigen Arbeitsalltag vorbereiten wird.
Ebenso wie die theoretische Ausbildung erfolgt die Praktische in drei Teilen. Die praktische Ausbildung erfolgt an einer oder mehreren Hubarbeitsbühnen. Das hängt ganz von den Wünschen und Möglichkeiten in Ihrem Betrieb ab. Möglich sind grundsätzlich:
Außerdem kann auch nur eine Einweisung in die Hubarbeitsbühne erfolgen, wenn Sonderaufbauten bestehen wie z. B.:
Hier ist es denkbar, dass eine Person die Maschine bewegt (fährt: auf der Straße oder im Schienennetz) und eine andere Person bedient die Hubarbeitsbühne für die eigentliche Tätigkeit.
Die praktischen Ausbildungsinhalte sind mit jeder Arbeitsbühne identisch, wobei einzelne Themen dazukommen bzw. entfallen können.
o Handbücher
o Wartungsbuch/ Prüfbuch
o Grundlegende Bedien- und Wartungselemente
o Anhebe Punkte zur Verladung und zur Sicherung
o Überwachung der Umgebung
o Einweiser
o Gefahren in der Höhe, Schwenkung/ Spiel im Tragarm
o Bewusstes Bewegen der Maschine in die Selbstabschaltung
o Sichtprüfungen von Tragkonstruktion, Hydraulik, Lenkung, Elektrik
o Noteinrichtungen
o Selbsttests
o Abschmieraufgaben
o Treibstoffvorrat/ Ladestand der Batterie
o Bereifung
o Stützen
Alle Tätigkeiten werden einschlägig und nach Betriebsanleitung des Herstellers geschult. Daher kann es sein, dass die bei Ihnen im Betrieb eingesetzte Hubarbeitsbühne andere Vorschriften/ Empfehlungen hat. Grundlegende Inhalte sind allerdings bei der Einweisung im Hinblick auf die Funktionalität, Leckagen, Sicherheitseinrichtungen, Betriebsstörungen und Rüstarbeiten identisch.
Als Inhaber eines Hubarbeitsbühnenführerscheins sind Sie jedoch in der Lage, alle Hubarbeitsbühnen zu bedienen, allerdings benötigen Sie in jedem Fall vorher eine Einweisung in das entsprechende Gerät, damit Sie wissen, wie Sie es zu bedienen haben. Diese Einweisung erfolgt vor Aufnahme der Tätigkeit.
Die Ausbildung an der Hubarbeitsbühne erfolgt mit diversen Übungen. Dabei wird auf feinfühliges Manövrieren in allen Betriebs- und Fahrlagen geachtet. Das ist aus dem Grund wichtig, weil Sie als Hubarbeitsbühnenführer häufig Lasten sowie Personen befördern. Somit ist eine gewisse Feinfühligkeit nicht nur erwünscht, sondern zwingend erforderlich. Neben verschiedener Fahr- und Manövrieraufgaben werden ebenfalls Anschlagpunkte für die Sicherung von Personen sowie Anschlag- und Zurrpunkte zur Verladung genau angeschaut und wichtige Punkte festgehalten. Damit können die Lehrgangsteilnehmer wichtige Erkenntnisse im Rahmen des Lehrgangs sammeln und sich so auf die spätere Tätigkeit gut vorbereiten.
Im Rahmen täglicher Wartungsarbeiten gehen wir auf die allgemeine Wartung ein:
Diese allgemeine Wartung kann durch herstellerspezifische Zusatzarbeiten noch weiter ausgedehnt werden. Mögliche Arbeiten werden angeschnitten, jedoch nicht gänzlich geschult, da sie sich von Maschine zu Maschine unterscheiden.
Die täglichen Wartungen haben den Sinn der Früherkennung von Gefahren wie Verschleiß an Bremsen oder anderen sicherheitsrelevanten Bauteilen. Außerdem beinhalten die Täglichen Wartungen Pflegeeinheiten der Maschine wie das Abschmieren beweglicher Bauteile mit einer speziellen Fettpresse sowie auch die Reinigung. Damit die Maschine bei Ihrem nächsten Auftrag wieder im vollem Glanz dasteht.
Nach erfolgreicher Teilnahme am Lehrgang, erhalten Sie den Hubarbeitsbühnenführerschein, allerdings ist das nicht zugleich die Berechtigung mit einer Hubarbeitsbühne zu Arbeiten. Sie benötigen noch die Einweisung in die Maschine/n in ihrem Unternehmen. Außerdem ist eine jährliche Sicherheitsunterweisung Pflicht. Weitere Fortbildungsmaßnahmen z. B. für LKW oder Gleisbau können noch dazukommen.
Den Lehrgang zum Erhalt des Hubarbeitsbühnenführerscheins und auch weitere Lehrgänge erhalten Sie im Ausbildungszentrum Stapler Schmidt. Wir bieten Ihnen kompetente Beratung und Service aus einer Hand.
Ich schule Auftraggeber unter anderem in:
Düsseldorf, Berlin, Bremen, Dresden, Erfurt, Hamburg, Hannover, Kiel, Magdeburg, Mainz, München, Potsdam, Saarbrücken, Schwerin, Stuttgart, Wiesbaden